Die NGO Transparency International hat am 21.02.2017 ihren jährlichen Corruption Perceptions Index veröffentlicht. Experten haben darin das Maß an Korruption in 180 Ländern auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. 0 heißt dabei hochkorrupt und der Höchstwert 100 bedeutet sehr sauber.

Deutschland erreicht wie im Vorjahr eine Punktzahl von 81, fällt aber vom 10. auf den 12. Rang zurück. Spitzenreiter ist in diesem Jahr Neuseeland mit 89 Punkten. Im Übrigen schneiden die skandinavischen Länder traditionell gut ab. Unter den Top-10 haben sich jedoch nur Luxemburg und Großbritannien leicht um einen Punkt verbessern können, alle anderen Länder stagnieren oder schneiden nach Punktzahlen sogar noch schlechter ab als im Vorjahr. Ein für die deutsche Wirtschaft wichtiges Exportland wie die USA erreicht den 16. Platz (75 Punkte). China fällt mit 41 Punkten auf den 77. Rang zurück und Russland findet sich mit 29 Punkten sogar nur auf dem 135. Rang wieder.

Für exportierende Unternehmen ist der Corruption Perceptions Index ein wichtiger Gradmesser dafür, ob sich ihre Abnehmer in sog. Hochrisikoländern befinden. Ist dies der Fall, haben sie im Rahmen ihrer Compliance-Organisation im besonderen Maße dafür Sorge zu tragen, dass beim Absatz ihrer Produkte und Dienstleistungen im Zielland keine unlauteren Praktiken zum Einsatz kommen – und zwar auch dann und insbesondere dann, wenn solche Praktiken im Zielland üblich sind oder sogar erwartet werden. Gleiches gilt, wenn Unternehmen aus solchen Ländern importieren. Werden solche Praktiken dennoch angewendet, drohen für das Unternehmen hohe Bußgelder, mit denen sämtliche Gewinne abgeschöpft werden können, welche das Unternehmen mit diesen Geschäften erzielt hat.